ist ein barrierefreier, internationaler Ort für Begegnungen, Kunst, Kultur und Bildung

Kunst- und Kultur Baustelle 8001 e.V.

-Geschäftsstelle
Neustadt 12, 24939 Flensburg
-ex-Sultanmarkt, Neustadt 26

Der ex-Sultanmarkt ist ein wesentlicher Teil des vom  Verein Kunst und Kultur Baustelle 8001  und vom Kulturrat (siehe weiter unten) getragenen, internationalen Stadtteil Kunst- Kultur- und Bildungsprojekts. 

Er wurde im Juni 2021 inmitten der Corona Zeit eröffnet. Bis September 23 konnte das Förderprogramm „Utopolis“ den Betrieb unterstützen. Die Sanierungsgesellschaft der Stadt Flensburg (Ihrsan) hat ihn uns zur Verfügung gestellt. Er kostet 10.000,-- Euro im Jahr. 

Er ist ist ein sehr gutes Beispiel für ein funktionierendes, internationales, partizipativ organisiertes Stadt(teil)projekt, das auch nach Beendigung der besonderen Förderung (9/23) gut bis sehr gut läuft. 
Es gibt ein weitreichendes Presseecho, eine Master- und eine Doktorarbeit über das Projekt. Unser Anliegen, den kulturellen Bedürfnissen und der Internationalität der ganzen Stadt, den Menschen in der Neustadt und des Flensburger Nordens entgegen zu kommen, konnten wir erfolgreich umsetzen. Dementsprechend ist dieses regionale Stadtteilprojekt  vielfältig regional und international aufgestellt. Das bedeutet vor allem, dass sich in allen Arbeits- und Verantwortungs- und Entscheidungsbereichen die Internationalität auch praktisch widerspiegelt.
Vom kleinen Workshop mit 5 Menschen bis zu großen Stadteilfesten mit 1000 und deutlich mehr Besuchern und Besucherinnen kommt hier alles vor. Pro Jahr besuchen rund 11.000 Menschen die Veranstaltungen. Vieles von dem, was hier veranstaltet wird, hätte ohne diese Initiative mit Sicherheit nicht zur Geltung kommen können.
Das gesamte Programm der Jahre 2021-22-23 ist in der Doku "Transformation in der Neustadt" veröffentlicht. Das aktuelle Programm und ein Archiv befindet sich auf dieser Webseite.
Pro Jahr finden im ex-Sultanmarkt zwischen 60-80 öffentliche, auch mehrtägige Veranstaltungen (z.B. Ausstellungen) u n d zahlreiche öffentliche Workshops statt.

Der ex-S ist 240 qm groß und kann mittels mobiler Moltonwände in kleinere Areale eingeteilt werden. Darum eignet er sich für sehr viel verschiedene Veranstaltungsanlässe. Es gibt eine fest installierte 20qm große Bühne für Konzert- und Theaterveranstaltungen. Der ex-S ist etwas Besonderes, z.B. weil er barrierefrei ist und innen drin hell und freundlich. Er verfügt über einen eigenen begrünten Vorplatz. Er liegt zentral und ist leicht mit den Öffis und zu Fuss erreichbar. Zusammen mit den beiden anderen Standorten der Kunst und Kulturbaustelle e.V. (Neustadt 12 - 50 Meter entfernt- und offener Kanal) kommen 420 qm Indoorfläche zusammen und darum handelt es sich um einen größeren Kulturstandort. 
Das temporäre Projekt ex-Sultanmarkt soll nach aktuellem Sachstand im Dezember 2025 enden.
Wir haben uns um eine Fortsetzung bis Ende 2026 bemüht, um genügend Zeit zu haben, einen neuen Standort zu finden. Leider ist es so, dass "die Stadt" keines unserer Angebote angenommen hat, die Strukturen vor Ort für einen partizipativen Stadtteil - Entwicklungsschub zu nutzen und das sehr lebendige Kulturleben im ex-Sultanmarkt zu etablieren, als Stadtteilzentrum.


Wir hatten zunächst die Hoffnung, dass durch intensives Vorangehen und durch die Schaffung von partizipativen, internationalen Strukturen bei "der Stadt" ein Interesse entsteht zur nachhaltiugeb Kooperation und Zusammenarbeit. Stattdessen wurde recht stur immer auf die eigenen Ideen und Sponsoren gepocht. Es fühlt sich an, als hätte jemand sich in den Kopf gesetzt, nur das zuzulassen was den eigenen Vorstellungen von Zukunft entspricht.

 Der Mietvertrag ist mündlich gekündigt. Wäre diese Kündigung nicht gekommen, dann wäre der ex-Sultanmarkt ein Selbstläufer. Man kann also ohne mit der Wimper zu zucken von einer Zerschlagung von echtem, funktionierendem Begegnungsraum sprechen, der einmalig ist. Ob diese Zerschlagung bewusst oder durch unbewusstes Taumeln und nicht Wahrnehmen  eintritt, ist egal. Fakt ist, dass das Angebot der Partizipation aktiv nicht angenommen worden ist.

Es ist aber auch eine Tatsache und das Hauptargument der Raumgeber, dass uns der Raum ja nur temporär angeboten wurde und darum auch gekündigt werden kann. Leider sind wir in den Augen der Sanierungsgesellschaft kein ernsthaftes Gegengewicht zu den Interessen und der Kapitalkraft von Investoren und so ist die einmalige und für die Neustadt historische Chance zu einer umfangreichen Beteiligung der Menschen mit vielen Argumenten abgelehnt worden. Die Nachnutzungspläne für den ex-Sultanmarkt sind uns derzeit nicht bekannt. Auf unsere Nachfragen hin wurde stets eisern geschwiegen und Versuche, mit künftigen Investoren in ein Gespräch zu kommen wurden aktiv abgelehnt.


Im März 2025 gab es eine erste öffentliche Veranstaltung, auf der die Sanierungsgesellschaft ihre Pläne vorstellen wollte. Das Thema ex-Sultanmarkt musste allerdings von der Tagesordnung genommen werden, weil es plötzlich keinen Investor (mehr) gab. Ist das eine Chance für uns im Rahmen der Bürgerbeteiligung unsere Ideen nochmal intensiv vorzutragen ?

Unterstütze uns, denn das Projekt ist keine Selbstverständlichkeit, eher immer noch eine Ausnahme. Der Betrieb in der Neustadt 12 läuft natürlich weiter und könnte sogar die ein oder andere Gruppe aus dem ex-Sultanmarkt aufnehmen. Einen größeren Teil, insbesondere der internationalen Stadtteilarbeit müssten wir und würden wir dann aber einstellen. Im Grunde alles, was nicht direkt mit Kunst zu tun hat. Denn Kunst ist unsere DNA. Wenn es keine Möglichkeiten mehr gibt für die Sonderleistungen, dann müssen diese gestrichen werden. Besondere Förderungen gibt es dafür von der Stadt Flensburg ohnehin nicht. Der allergrößte Teil wurde stets aus Landes- und Bundesförderungen und aus der Ehrenamtlichkeit heraus gestemmt.

Durch einen Wegfall des ex-S wird das derzeitige supererfolgreiche Gesamtgefüge Kunst und Kultur Baustelle empfindlich gestört und viele ehrenamtliche Bemühungen zerstört. Vor allem aber wird dem Stadtteil ein aus dem Stadtteil gewachsener echter Begegnungsort genommen. Was wir ganz bestimmt wissen ist, dass es an uns nicht gelegen hat. Wir sind wirklich stolz auf die in den vergangenen 15 Jahren im Flensburger Norden geleistete Arbeit.

Womöglich ist der ex-S mit seinem Vorplatz, der Barrierefreiheit, der genialen Lage, der Größe, der Nähe zu den Menschen im Stadtteil, den hellen Innenräumen, der besonderen Ausstrahlung zur Zeit auch einfach nicht ersetzbar. Dann wäre es vernünftig sich zurückzuziehen, auf die DNA des Vereins zu setzen, also Kunst, Theater und Jazz, Medienarbeit, anstatt auf Krampf weiterzumachen. Manchmal muss man eine Tür erst vollständig schließen, damit eine andere aufgehen kann. Transformation  bedeutet vor allem ständige Neuausrichtung an die aktuellen Bedingungen, verändern, neu starten bis zum nächsten Break im Prozess.  "Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören." Eckart von Hirschhausen, Journalist